Blütenpollen - die Kraftnahrung der Biene

Energie pur - Blütenpollen sind ein wahres Kraftpaket. Pollen oder Blütenstaub, die mikroskopisch kleinen Samenzellen einer Blüte, enthalten die wesentlichen Bausteine der Zelle und sind damit Ursprung für neues pflanzliches Leben.



Pollen sind die männlichen Keimzellen der Blütenpflanzen und werden in den Staubgefäßen der Blüte produziert. Wenn die Biene eine Blüte besucht, bleiben die Pollenkörner in ihrem Haarkleid haften. Mit Hilfe der an den Beinen ausgebildeten Pollenkämme werden sie aus dem Haarkleid ausgebürstet und in die Pollenkörbchen der Beine befördert. Um den Pollen klebriger zu machen, wird noch eine kleine Menge Nektar oder Honig beigefügt. Als sogenannte "Pollenhöschen" werden sie anschließend in den Stock eingetragen und in die Zellen der Bienenwabe eingelagert.

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Im Zuge der Arbeitsteilung in einem Bienenvolk gibt es nicht nur Nektar - sondern auch Pollensammlerinnen. Beide sammeln Pollen. Der Unterschied liegt darin, daß die Nektarsammlerin den Pollen passiv sammelt, weil er in ihrem Haarkleid hängen bleibt.
Die Pollensammlerin geht gezielt auf die Suche von Blütenstaub. Um den Pollen aus ihrem Haarkleid zu entfernen, sind ihre Hinterbeine mit jeweils einer Pollenbürste und einem Pollenkamm ausgestattet. Damit bürsten sie den Pollen heraus und pressen ihn in das Körbchen, welches als Halte- und Transportvorrichtung dient. So kommt dann auch die runde Form der sogenannten Pollenhöschen zustande. Ein Pollenhöschen kann bei einem maximalen Gewicht von 10 mg Milliarden einzelner Pollenkörner enthalten. Der Pollen wird dann nahe des Brutnestes im Bienenvolk eingelagert und zur Konservierung mit einer dünnen Honigschicht überzogen. Für ein Bienenvolk ist Pollen eine der wichtigsten Nahrungsgrundlagen und als Eiweißlieferant unentbehrlich.
Der Eigenbedarf eines Volkes beträgt zirka 25 Kilogramm pro Jahr!

Blütenpollen enthalten alle Stoffe, die auch der menschliche Organismus zum Leben braucht. Die Zusammensetzung hängt auch von seiner pflanzlichen Herkunft ab.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind:

30% Zucker (Kohlenhydrate)
20% Eiweiße mit Enzymfunktionen sowie Aminosäuren
< 10% Wasser
5% Fette
Rohfaserstoffe (Ballaststoffe), Enzyme
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
Aroma, Wuchs- und antibiotische Stoffe
sowie hormonartig wirkende Substanzen


Kohlenhydrate bilden in den meisten Pollenarten den Hauptbestandteil der Trockenmasse. Fructose, Glucose und Saccharose sind die wichtigsten enthaltenen Zuckerarten. Daneben finden sich aber noch eine Reihe anderer Ein- und Mehrfachzucker sowie Stärke. Zucker liefert dem Körper Energie (siehe Honig). Für die Wirkung des Pollen kann der Zucker jedoch vernachlässigt werden (Ideal wäre eher eine Kombination aus Honig und Pollen). Der Fettgehalt schwankt von Pollenart zu Pollenart sehr stark. Etwa die Hälfte der im Pollen enthaltenen Fette sind mehrfach gesättigte Fettsäuren die an lebenswichtigen Körperfunktionen beteiligt sind. Pollenfette bestehen bis zu 45% aus den drei wichtigsten mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linol-, Linolen- und Arachidonsäure. Diese essentiellen Fettsäuren sind wichtig für den Cholesterinstoffwechsel, den Aufbau von Zellmembranen und Enzymen. Sie können vom menschlichen Organismus nicht selbst hergestellt werden. Pollen schmeckt süßlich und eine weit verbreitete Nutzung durch den Menschen liegt in der Verwendung als Nahrungsergänzung. Mehr als 100 biologische Aktivstoffe wurden bislang nachgewiesen. Mit nur 20-30 Gramm Pollen (= 2-3 Teelöffel Trockenpollen) kann man den Tagesbedarf der Menschen an Aminosäuren decken und so Mangelzuständen vorbeugen.
Mit Hilfe des Blütenpollens ist der Körper wahrscheinlich auch in der Lage, die Nahrung besser aufzuspalten. Außerdem regt er den Appetit und die Verdauung an. Durch das im Pollen enthaltene Vitamin A und Eiweiße wird die Haut als unser größtes Organ von "innen" gepflegt und die Durchblutung gefördert, so daß sie die Aufgaben unter anderem als Sinnesorgan optimal erfüllen kann.

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Blütenpollen sind hilfreich bei Abspannung, erschöpften Nerven, zur Stärkung nach Krankheiten, leistungssteigernd bei erhöhter Anspannung in der Schule, Studium und Beruf sowie Sport. Pollen wirken aufbauend, kräftigend und erhöhen die Vitalität. Neben seinen Eigenschaften für die Gesundheit darf man aber auch nicht außer betracht lassen, daß Pollen vielen Menschen Jahr für Jahr Heuschnupfen verursacht.
Vorsicht Allergiker !
Bienenprodukte sind potenzielle Reizstoffe, die bei Allergikern lebensbedrohliche Situationen auslösen können. Deshalb sollten sie vor der Verwendung den Rat eines Heilpraktikers oder Arztes einholen. Für Diabetiker ist Pollen nicht zu empfehlen, da er den Blutzuckerspiegel erhöht. Ebenso kann es bei Magenübersäuerung anfangs zu Problemen kommen.

Quellen:
- Die Bienenhausapotheke von Manfred Neuhold, Leopold Stocker - Verlag, Graz-Stuttgart
- Wikipedia